Der Nachtwächter
Der Reisende, der zwischen Minden und Hameln das reizvolle Weserstädtchen Rinteln besucht, wird unweigerlich hineingezogen in die prachtvoll sanierte historische Altstadt mit ihren verträumten Plätzen und schmalen Gassen, gesäumt von malerischen Fachwerkhäusern und Bauten der Weserrenaissance. Irgendwann führt ihn sein Gang auf den Marktplatz direkt vor ein Denkmal: das erste Nachtwächter-Denkmal Deutschlands. Ein bronzener Bursche steht da, schnauzbärtig und breitbeinig in pelzbesetztem Mantel, Hut und Stiefeln.
In der Linken hält er eine mächtige Hellebarde, in der Rechten sein Signalhorn. Vor den Füßen ist eine Laterne abgestellt. Es scheint, als habe er gerade zum Anblasen Aufstellung genommen und zum Ausrufen der Zeit, wie dies die Wächter der mittelalterlichen Städte auf vorgeschriebenen "Schreiplätzen" nächtens zu tun pflegten. Es kann geschehen, dass unser Besucher, während er in diesem nostalgischen Altstadt-Ambiente die Stimmung der abendlichen Dämmerstunde genießt, um ein kleinwenig die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen, seinen Augen nicht traut: Bewegte sich da nicht der Nachtwächter? Huschte er nicht eben über den Platz? Und da: Rufe und Hornsignale!
Der Nachtwächter ist tatsächlich lebendig geworden. Er zieht einmal im Monat seine Runde durch die abendlichen Gassen. Eine kleine Menschenschar folgt hinterher und lauscht den Geschichten von vergangenen Zeiten, den Erklärungen zu markanten Häusern und Flecken der Stadt und den Anekdoten aus dem Wirkungskreis des Nachtwächters.
Informationen zu Nachtwächter-Rundgängen in Rinteln erhalten Sie bei dem
Touristikzentrum Westliches Weserbergland
Marktplatz 7
31737 Rinteln
Tel: 05751 / 401 96 20
Fax 05751 / 401 96 28
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