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Westendorf

Wie Todenmann, Steinbergen, Deckbergen und Schaumburg liegt auch Westendorf am sonnigen, klimatisch besonders begünstigten Südhang des Wesergebirges. Die historische Schwedenschanze westlich des Ortes diente während des 30jährigen Krieges im Jahre 1633 den schwedischen Truppen als Aufmarsch- und Sammelpunkt vor der entscheidenden Schlacht bei Hessisch Oldendorf. Damals errangen die protestantischen Truppen gegen die Katholische Liga des Kaisers einen triumphalen Sieg, der den Niedergang der kaiserlichen Macht im Nordwesten Deutschlands zur Folge hatte.

Eine kleinstaatliche Kuriosität besonderer Art ist die von Westendorfer Landwehr nach Buchholz und weiter nach Obernkirchen führende so genannte „Unabhängigkeitsstraße". Sie wurde 1835 vor dem Hintergrund eines Zollstreites zwischen Hessen und Schaumburg-Lippe erbaut und verband den südlichen Teil der hessischen Grafschaft Schaumburg um Rinteln und Hessisch Oldendorf mit den nördlichen Ämtern Obernkirchen, Rodenberg und Sachsenhagen. Notwendig wurde sie erst, als Schaumburg-Lippe sich 1834 entschloss, nicht wie Hessen dem preußischen Zollverein beizutreten, sondern dem vom Königreich Hannover gegründeten Steuerverein. Damit entstand eine neue Zollgrenze zwischen beiden Gebieten, sodass man hessischerseits zur Anlage einer neuen Straße gezwungen war, um den zu Schaumburg-Lippe gehörigen Gebirgspass von Steinbergen zu umgehen. Nur 19 Jahre lang machte die neue Straße Sinn. Dann wechselte Schaumburg-Lippe die Fronten und trat ebenfalls dem Zollverein bei.

Unmittelbar an der Bahnlinie liegt das alte Rittergut Echtringhausen. Es wurde bereits um 1090 erwähnt und befand sich jahrhundertelang im Besitz des im Schaumburgischen reich begüterten Adelsgeschlechtes von Zersen.

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