Professor Johannes Kahler
geb. 18.01.1649; gest. 17.05.1729
Johannes Kahler wurde am 18.01.1649 in Wollmar bei Marburg geboren. Sein Vater war Landwirt, der auch als Gerichtsschöffe tätig war. Kahler besuchte die Dorfschule in Wollmar, bekam Privatunterricht in Fronhausen und besuchte die Lateinschulen in Battenberg und Münchhausen.
In den Jahren um 1670 studierte er am Pädagogium Marburg und an dem Universitäten Marburg und Gießen Theologie. Am 29.06.1670 machte er seine Magisterprüfung.
Am 03.05.1677 kam Johannes Kahler als Professor für Metaphysik und Logik an die Universität Rinteln. Am 26.02.1678 wurde er auch Professor für Mathematik und am 04.01.1683 Professor für Theologie. Er promovierte am 20.09. desselben Jahres zum Dr. theol. 1697 wurde er 1. Professor für Theologie und Universitätsbibliothekar.
Am 17.05.1729 ereilte ihn als Kurgast der Tod in Bad Pyrmont. Dort wurde er auch begraben.
Johannes Kahler war eine herausragende Persönlichkeit in der Universität in den Zeiten nach dem 30-jährigen Krieg (1618-1648). Er lehrte mehr als 52 Jahre in Rinteln und war u. a. für sein phänomenales Gedächtnis bekannt. Die „Kahlergasse“ wurde nach ihm benannt. Er wohnte im Eckhaus Klosterstraße 31.
Aus Johannes Kahlers Verwandtschaft waren weitere Mitglieder an der Universität Rinteln und im Raum Rinteln tätig:
Wigand Kahler (Neffe): | |
geb. 27.03.1699 in Wollmar; gest. 14.11.1747 in Rinteln | |
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1721 | Konrektor an der hiesigen Stadtschule. |
1727 | Rektor an der Stadtschule |
1730 ff. | Professor für Theologie, Mathematik und Poesie. |
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Johann Philipp Kahler (Großneffe; Sohn von Wigand Kahler): | |
geb. 09.06.1726 in Rinteln; gest. 13.10.1792 in Rodenberg. | |
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1749 | Rektor an der Stadtschule |
1754 | Pfarrer in Grove (?) bei Rodenberg |
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Johann Engelhard Kahler (Großneffe; Sohn von Wigand Kahler): | |
geb. 10.10.1729 in Rinteln; gest. 12.06.1804 in Rinteln | |
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1754 | Konrektor an der Stadtschule. |
1758-1762 | 2. Pfarrer an St. Nikolai. |
1768 | 3. Professor für Theologie an der Universität. |
1782 | Superintendent der Grafschaft Schaumburg. |
1787 | 2. Professor für Theologie |
1794 | 1. Professor für Theologie |
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Franz Wilhelm Kahler (Urgroßneffe; Sohn von Johann Engelhard Kahler): | |
geb. 12.07.1780 in Rinteln; gest. 24.02.1843 in Rinteln | |
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1801 | Promotion zum Dr. med. an der Universität Rinteln; Arztpraxis in Rinteln |
1806 | Außerordentlicher Professor für Medizin. Irgendwann nach Aufhebung der Universität |
1810 | wurde er Kreisphysikus (Kreisarzt) des Kreises Schaumburg. |
Quelle: Stadt Rinteln Lexikon von Ullrich Künkel