Rinteln wird anerkannter "Ausflugsort" / Anerkennung vom Innenministerium ausgestellt
29.01.2009
Eine Stadt, in der sich
der Gast wohl fühlen kann.
Die Stadt Rinteln darf sich seit
gestern bei ihrer Touristik-Werbung anerkannter
Ausflugsort nennen. Welchen Stellenwert dieses vom
Innenministerium verliehene Prädikat hat, wurde auch dadurch
unterstrichen, dass die Urkunde nicht etwa per Post im Rathaus
zugestellt worden ist, sondern Sebastian Wolters, stellvertretender
Leiter der Regierungsvertretung Hannover im Innenministerium, am
Mittwoch persönlich Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, dem Ersten
Stadtrat Jörg Schröder in Anwesenheit von Stefan Reineking, dem
Vorsitzenden des Stadtmarketingvereins Pro Rinteln, das Papier
überreicht hat.
Am Eingangstor zur Stadt Rinteln
auf der Klosterstraße, wo der Reisende mit zwei Stelen begrüßt
wird, überreichte Sebastian Wolters die Urkunde an Bürgermeister
Karl-Heinz Buchholz.
Wolters machte dann auch deutlich,
das Innenministerium habe mit Absicht die alten Anerkennungen
auslaufen lassen - ein Prädikat, das in der Vergangenheit eher
inflationär verteilt worden sei. Inzwischen schaue man schon ganz
genau hin, wer diese Auszeichnung erhalte. So müssten gewisse
Standards eingehalten werden bei den touristischen Angeboten, also
auch beim Beherbergungsgewerbe und in der Gastronomie. Eine
Kommission habe sich dazu in der Weserstadt umgeschaut, auch die
Übernachtungszahlen geprüft und Rinteln alle Hürden locker
genommen. Rinteln sei eine Stadt "in der sich der Gast wohlfühlen
kann."
Wolters begrüßte, dass Rinteln und
Hess. Oldendorf mit ihrem Touristikfachmann Matthias Gräbner auch
Einfluss auf das touristische Angebot nähmen, um hier eine weitere
Qualitätssteigerung zu erreichen: "Die Toilette auf dem Flur ist
für die meisten Gäste heute nicht mehr akzeptabel." Auch Pensionen
mit wenig Betten sollten sich zertifizieren lassen - so habe der
Gast die Gewissheit, einen der Einstufung entsprechenden Komfort
vorzufinden.
"Ausflugsort" ist eine
Auszeichnung, die sich nicht nur gut in der Touristikwerbung macht,
sondern auch weitere praktische Auswirkungen hat, wie Buchholz
erinnerte. So habe es die Stadt beispielsweise künftig leichter,
bei der Zuschussvergabe für Infrastruktur- und Touristikprojekten
berücksichtigt zu werden.
Auch der Einzelhandel profitiert
davon, der könnte nämlich theoretisch an fast allen Sonn- und
Feiertagen im Jahr öffnen. Doch das wollten die Rintelner
Einzelhändler in dieser Form gar nicht, betonte Stefan Reineking.
Effektiver sei es für den Rintelner Einzelhandel, die sonntäglich
möglichen Öffnungszeiten mit einer publikumswirksamen Veranstaltung
in der Stadt zu kombinieren, also beispielsweise mit der Autoschau,
den Messen, dem Felgenfest und den Märkten. Darauf hätten sich die
Einzelhändler im Stadtmarketingverein mit großem Konsens
verständigt. Auch die Gewerkschaft Verdi sei in die Gespräche
einbezogen gewesen. In diesem Jahr wird es so zehn verkaufsoffene
Sonntag geben. Eingegrenzt ist neben dem Sortiment, auch, wo
geöffnet werden darf, das heißt in der Altstadt, am Doktorsee, auf
dem Steinzeichengelände und im Weserangerbad - also den
touristischen Zielen.
In der Diskussionsrunde gestern im
Rathaus zeigten die Gesprächsteilnehmer auch die künftige
Entwicklung im Tourismussektor vor: Interkommunale Zusammenarbeit
im operativen Geschäft, betonten Wolters und Buchholz, sei das
einzig tragfähige Konzept, wolle man am hart umkämpften Markt
bestehen. Rinteln habe mit seinen Kooperationsverträgen den
richtigen Schritt gemacht.
Wolters betonte, auch in Hannover
sei Ziel, große Regionen touristisch darzustellen, die europaweit
einen Namen und Zugkraft haben wie Nordsee, Lüneburger Heide, Harz
und eben auch das Weserbergland.
© Schaumburger Zeitung, 29.01.2009
(wm)